Zahntaschen:
Zahntaschen hängen eng mit Parodontitis zusammen. Wer manchmal Zahnfleischbluten und/oder entzündetes Zahnfleisch hat, sollte unbedingt seinen Zahnarzt aufsuchen, denn das können die ersten Anzeichen für eine Parodontitis sein. Ursachen sind mangelnde Mundhygiene, oft auch eine falsche Putztechnik. Zwar putzen viele Menschen ihre Zähne zwei- bis dreimal am Tag gründlich, wenden dabei aber die falsche Technik an, so dass nicht alle Zähne richtig gereinigt werden. Wer sich nicht sicher ist, wie die Zähne richtig geputzt werden müssen, kann in seiner Zahnarztpraxis ein entsprechendes Putztraining vereinbaren. Richtiges Putzen ist der erste Schritt, um Parodontitis und Zahntaschen zu vermeiden.
Hat sich aber bereits ein bakterieller Zahnbelag gebildet, und wird dieser nicht beseitigt, greift er im Laufe der Zeit auch das Zahnfleisch an. Im weiteren Verlauf ohne Behandlung bilden sich Zahnfleischtaschen und es beginnt der Abbau des Kieferknochens. Doch das ist längst nicht alles. Ebenso schlimm ist es, dass sich in den Zahnfleischtaschen die Bakterien ungehindert vermehren können und dabei auch in die Blutbahn gelangen. Folge davon sind Entzündungen in den Blutgefäßen, auch Patienten mit vorgeschädigten Herzklappen sind besonders gefährdet. Es liegt also im eigenen Interesse jedes einzelnen Patienten, eine Parodontitis unbedingt behandeln zu lassen.
Parodontitis behandeln:
Parodontitis muss unbedingt behandelt werden. Das wird besonders dann schnell klar, wenn man sich vor Augen hält, dass permanent Bakterien aus den Zahnfleischtaschen in die Blutbahn dringen. Das Risiko für Diabetes, Schlaganfall und Herzinfarkt steigt damit deutlich an, entstehen doch Entzündungen in den Blutgefäßen. Zudem werden die Zähne mit der Zeit locker, bis sie schließlich ganz ausfallen. Hat der Zahnarzt Parodontitis festgestellt, muss sich der Patient auf eine langfristige Behandlung einstellen, bei der Patient und Zahnarzt eng zusammenarbeiten müssen. Ohne die häusliche Mitarbeit kann Parodontitis nicht geheilt werden. Deshalb wird der Zahnarzt umfassend dazu beraten, was der Patient selbst tun kann, um die Parodontitis zu heilen.
Diagnose:
Um das ganze Ausmaß zu erkennen, wird sich der Zahnarzt klinischer und radiologischer Diagnostik bedienen. Zunächst werden die Zahntaschen gereinigt und die Zahnwurzeln geglättet. Das geschieht mit speziellen Instrumenten und durch Hilfe von Ultraschall. Manchmal muss der Patient auch eine Zeit lang ein Antibiotikum einnehmen, wenn eine besonders schwere Infektionsform vorliegt. Mit dieser Therapie kann bereits oft eine Verkleinerung der Zahntaschen erreicht werden. Reicht das nicht aus, muss die Verkleinerung der Zahnfleischtaschen chirurgisch erfolgen. Wurde bereits sehr viel Knochenmasse verloren, kann diese wieder aufgebaut werden. Das geschieht mit Eigenknochen und Knochenersatzmaterial.
Früherkennung von Parodontitis:
Damit nicht erst der schlimmste Fall eintritt, ist es wichtig, zumindest einmal jährlich seinen Zahnarzt aufzusuchen und eine umfassende Kontrolle vornehmen zu lassen. Wird nämlich Parodontitis im Anfangsstadium erkannt und dementsprechend behandelt, kann die Entstehung von sehr tiefen Zahnfleischtaschen noch verhindert werden. Zur Kontrolle wird der Zahnarzt ein Röntgenbild anordnen, da er dort sehen kann, ob sich Taschen gebildet haben und ob bereits Knochen abgebaut wurde. Zusätzlich wird er einige Fragen stellen, denn auch das Knirschen mit den Zähnen beispielsweise belastet die Zähne zusätzlich. Um die Tiefe der Zahntaschen zu erkennen, vermisst er diese mit einer Parodontalsonde und untersucht danach den Grad der Zahnlockerung.
Behandlung:
Spezielle Zahnpasten und Spülungen unterstützen die Behandlung zu Hause. In der Praxis wird der Zahnarzt bei nicht besonders tiefen Zahnfleischtaschen eine Kürettage vornehmen. Hierbei werden Bakterien und Verunreinigungen entfernt. Haben sich allerdings bereits sehr tiefe Taschen gebildet, muss der Zahnarzt mit dem Skalpell arbeiten und den Zahnfleischrand öffnen. Das entzündete Gewebe wird entfernt, das Zahnfleisch gestrafft und die Wunde vernäht. Mittlerweile ist auch die Behandlung mittels Laser möglich, allerdings kann man die Lasertechnik nicht für allzu tiefe Zahntaschen anwenden. Wichtig ist jedoch nicht nur die Behandlung selbst, sondern auch die Nachbehandlung und die weitere aktive Mithilfe durch den Patienten selbst.
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